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Hofgut Maxau 2015

 

 

Lerchenfenster und Ackerrandstreifen

(Beitrag im pdf-Format)

 

Am 20. Dezember vergangenen Jahres haben die Verbände des Naturschutzes gemeinsam mit dem Liegenschaftsamt der Stadt und den neuen Pächtern des Hofgutes Maxau das Pachtgelände in Knielingen West und in der Burgau begangen, um die Bewirtschaftung der Äcker mit ökologisch orientierten Mustern zu vereinbaren. 

Für die Verbände war es ein wichtiger Tag. Es galt erstmals die Grundlagen für einen Part zu verwirklichen, der in einer langen Diskussion am Sitzungstisch nicht nur hier, sondern allgemein für die Güter im Besitze der Stadt gelten wird.

Für den Landwirt sind Lerchenfenster und Ackerrandstreifen ein weiterer Verzicht auf Fläche, auf der der Bauer Frucht gewinnen könnte. Im Gegensatz zu vielen anderen Eingriffen in die Ackerflächen liegt hier jedoch die Entscheidung allein bei den Pächtern. Die Arbeit der neuen Pächter des Hofgutes Maxau richtet sich aus eigenem Antrieb nicht nur am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Arbeit aus, sondern bewertet sie auch nach den Wirkungen, die ihre Tätigkeit auf  unsere Umwelt ausübt. Die Pächter schließen darum in ihre Fruchtgewinnung auch die Regeln ökologischer Landwirtschaft ein. Sie werden das Hofgut Maxau als einen zertifizierten Betrieb nach EU-Norm führen. 

Wer sich für den Verzehr dieser Früchte entscheidet, erkennt an, dass eine gesunde Ernährung den Erhalt einer gesunden Umwelt einschließen muss. Er bestätigt den Nutzungsverzicht als eine Aufgabe,  dessen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit  von uns gemeinsam zu tragen ist.

Einer der vier traditionellen Nutzer unbebauten Geländes – dazu gehören auch, Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei -  hat sich also aus seiner Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt über die Normen der  Ordnungsmäßigkeit hinaus, zu zusätzlichen Leistungen verpflichtet. Solche Regeln der Ordnungsmäßigkeit gibt es für alle vier  Nutzer. Und so stellt sich auch an alle die Frage, in welchem Maße sie über die unzureichenden Maßstäbe der Ordnungsmäßigkeit hinausgehen können.

Denn es tritt ein weiterer Nutzer, der Parkbesucher, hinzu. Die fünf werden nun gemeinsam Maßstäbe des Naturschutzes annehmen müssen, die den Erhalt der Arten- und Biotopvielfalt nach wie vor sicher stellt. Und das geht nicht ohne  Abstriche  an den derzeit gegebenen Zugriffen in das Gelände für Jeden.

Z.B. hat es die „ordnungsgemäße Landwirtschaft“  nicht geschafft, die Bestände der Feldvögel zu bewahren, sie sind regelrecht eingebrochen. Diese Regeln orientieren sich eben nicht  am Erhalt der biologischen Vielfalt, sondern an der Leistungsfähigkeit z.B. des Bodens für die Fruchtgewinnung. Der NABU hat 2005 eine ausführliche Beschreibung der Situation der Landwirtschaft unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes vorgelegt.

Dort wird der rasante Rückgang der einheimischen Flora und Fauna und ihrer Lebensräume u.a. auf die Intensivierung der Landwirtschaft zurückgeführt. Als Herausforderungen an den Naturschutz werden aufgezählt:

Strukturwandel (Betriebsgrößen und Technik)

Nutzungsintensivierung (in Gunstregionen)

Nutzungsaufgabe (in Ungunstregionen)

Gentechnisch veränderte Organismen (Auswirkungen auf die biologische Vielfalt)

Agrarumweltmittel

Öffentliche Wertschätzung von Arten- und Lebensraumvielfalt

Für das Schutzgebiet Burgau steht in erster Linie die Aufgabe an, die öffentliche Wertschätzung von Arten- und Lebensraumvielfalt zu stärken. Das Besucherlenkungskonzept wird über die Belange der beiden Schutzgebiete „Altrhein Maxau“ und „Burgau“ zentral aufklären müssen, damit auf den Wegen bereits ein Publikum verkehrt, dass sich seines Aufenthaltes im geschützten Bereich bewusst ist. Leider fehlt es nach wie vor an dem Willen, die Hinweise auf die Erholung  auf einen naturverträglichen Maßstab zu stutzen.

Die erste Ansprechpartnerin dieser Frage wäre die örtliche Presse.  In der BNN sind  in letzter Zeit zwei Artikel über die Burgau erschienen, die mit keinem Wort auf das Naturschutzgebiet und die ökologische Ausrichtung des landwirtschaftlichen Betriebs eingegangen sind. Erneut wurden zwei  Chancen verpasst,  Bürger für die Wertschätzung von Arten- und Lebensraumvielfalt zu gewinnen.     

 (Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt der Felder im Schlehert am 09.04.2014)  

 

Anlagen:

BNN-Ausschnitt vom 05.05.2014

BNN- Ausschnitt vom 09.05.2014

NABU Landwirtschaft 2015

 

 

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max.albert@mail.de

 

Karlsruhe, den 09.05.2014

 

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Max Albert, NABU Gruppe Karlsruhe  | max.albert@mail.de